Kürbisse und Japanmesser
Grundsätzlich lässt sich mit japanischen Messern alles schneiden – beim Schneiden von harten Objekten ist jedoch die Besonderheit von Japanmessern zu berücksichtigen, dass ihre Schneide oft aus sehr hartem und somit Bruch-anfälligem Stahl bestehen.
 

Kürbisse sind nicht nur ein Bastel-Werkstoff – Kürbisse sind vorrangig ein Lebensmittel, aus dem sich sehr leckere Gerichte zaubern lassen. Nahezu allen Kürbissen gemein ist jedoch, dass sie eine sehr harte Rinde haben und dadurch schwer zu zerteilen sind.

Somit stellt sich auch die Frage, ob scharfen Japanmesser die besseren Werkzeuge zum Zerteilen von harten Kürbissen sind. Auf diese einfache Frage gibt es jedoch keine einfache Antwort.

 

Welches Japanmesser für harte Sachen?

In Japan gibt es zum Zerteilen harter Lebensmittel wie z. B. Knorpel besonders robuste und schwere Messer, sog. Deba. Wenn Sie Kürbisse mit einem Japanmesser zerteilen möchten, dann ist dieses ihre erste Wahl.
Aber auch mit anderen japanischen Messern, wie dem beliebten Santoku können Sie Hartes zerteilen. Dabei ist es wichtig, gleichmäßig Druck von oben auf die Klinge zu bringen und diese nicht zu verkanten.
Versuchen Sie auf keinen Fall, das Schneidgut mit der Klinge auseinanderzudrücken! Bei seitlicher Belastung neigt der harte Stahl der mittleren Schneidlage zum Ausbrechen.
Auch die üblichen Schneidbewegungen bringen bei harten Lebensmitteln wenig. Durch die Hin- und Her-Bewegung besteht die Gefahr, dass sich dünn ausgeschliffene Klingen oder deren Spitze verbiegen.

 

Was macht ein japanisches Messer aus?

Traditionelle japanische Messer sind aus mehreren Lagen Stahl zusammengesetzt. Die mittlere Lage ist meist ein sehr harter, feinkörniger Kohlenstoffstahl. Dadurch, dass der Stahl so eine feine Struktur hat, der Fachmann spricht vom Martensitgefüge, lässt er sich hoch ausschärfen.
Der Nachteil dieser feinen Matrix ist jedoch, dass der Stahl hart und spröde ist, und deshalb leicht bricht. Das ist auch der Grund, warum japanische Messer aus mehreren Lagen zusammengesetzt sind. Eine harte Schneidlage, die sich gut schärfen lässt, wird durch weichere Außenlagen gestützt.

Klingenaufbau Japanmesser

Je nach Messer können auch schon einmal 17 Lagen Stahl zur Anwendung kommen.

 

Was macht europäische Messer aus?

Das „klassische“ europäische Messer hat eine Monostahlklinge. Der Stahl ist weicher und elastischer, die Klinge bricht bei Fehlbelastung nicht so schnell. Der Nachteil eines weichen Klingenstahls ist jedoch, dass die Schneiden schneller stumpf werden und nachgeschärft werden müssen.

 

Fazit

Wer sich der Anfälligkeit für Fehlbelastung eines scharfen Japanmessers bewusst ist und diese konsequent vermeidet, der kann mit der scharfen Klinge hervorragend arbeiten.
Wenn Sie praktische Messer bevorzugen, die robust sind und ohne groß nachzudenken, einfach benutzt werden können, empfehlen wir Ihnen für das Zerteilen von harten Lebensmitteln wie Kürbissen ein Messer mit einer westlichen Monostahlklinge.
Wir sind nicht in der Lage, das Können und Wissen unserer Kunden einzuschätzen und empfehlen deshalb im Zweifel eine flexible Klinge, damit es bei unsachgemäßer Anwendung eben nicht Ausbrüche kommt.
Egal, ob Japanmesser oder westliche Klinge – passen Sie beim Zerteilen harter Dinge gut auf Ihre Finger auf!

Achten Sie gerade beim Schneiden von harten Objekten besonders auf ihre Finger! Durch das feste Herunterdrücken kann das Messer auch schnell vor dem Eintauchen in das Objekt abrutschen.

Achten Sie gerade beim Schneiden von harten Objekten besonders auf ihre Finger! Durch das feste Herunterdrücken kann das Messer auch schnell vor dem Eintauchen in das Objekt abrutschen.