Japanische Sägen sind für ihre Präzision und Schnittgüte bekannt. Doch vielen Einsteigern fällt es zunächst etwas schwer, Sägeschnitte im gewünschten Winkel anzusetzen und auszuführen. Sägeführungen versprechen Abhilfe, haben jedoch auch ihre Tücken. Wir schauen uns deshalb mehrere Sägeführungen, die für japanische Sägen geeignet sind, etwas genauer an.
Schneidladen-Sets mit Japansägen
Die japanische Marke Z-Saw bietet zwei unterschiedliche Sägeführungen an, jeweils inklusive passender Säge: eine Präzisionsschneidlade mit festen Winkeln von 90° oder 45° und ein großes Schneidladen-Set mit variabel einstellbarer Winkelführung.
Das Präzisionsschneidladen-Set beinhaltet unter anderem zwei unterschiedliche Sägeblätter mit 175 und 265 mm Länge. Die Lade muss mit der richtigen Distanzplatte an die Stärke des jeweiligen Sägeblatts (0,53 oder 0,63 mm) angepasst werden. Die kleine Schneidlade ist vor allem interessant, wenn Sie schnell und einfach Leisten rechtwinklig kappen oder auf Gehrung zuschneiden möchten.
Die Präzisionsschneidlade von Z-Saw ermöglicht Schnitte mit 90° oder 45° und Besäumschnitte
Zum Prüfen des Winkels und der genauen Positionierung gibt es bei beiden Schneidladen eine Einstelllehre bzw. einen Sägeblattdummy. Diese werden vor allem beim großen Schneidladen-Set zum Einstellen frei wählbarer Winkel verwendet. Die große Z-Saw Schneidlade lässt sich in zwei Achsen um jeweils +/- 45° neigen und ermöglicht so wiederholgenaue Winkel- und Schifterschnitte. Das Einstellen der Winkel ist jedoch deutlich aufwendiger als bei der kleinen Schneidlade, bei der die Winkel durch zwei austauschbare Anschläge definiert werden. Beide Laden-Sets beinhalten einen Längsanschlag, der das Zuschneiden von größeren Platten und Besäumen von Brettern entlang eines Anschlags ermöglicht.
Das Schneidladenset ermöglicht Sägeschnitte mit frei einstellbaren Winkel
Neben den im Set enthaltenen Japansägen können Sie in den Sägeführungen von Z-Saw ohne weiteres auch andere Japansägen verwenden. Voraussetzung dafür ist, dass sie die gleiche Blattstärke von 0,5 bzw. 0,6 mm besitzen und dass es sich um Kataba-Sägen handelt, also Japansägen ohne Rückenverstärkung und mit einseitiger Bezahnung, zum Beispiel die Kataba Universal 270 oder die Kataba Längs 250.
Sägeführungen für westliche Sägen
Sägeführungen für westliche Sägen, bei denen das Sägeblatt durch eingebaute Magnete an der Führung gehalten wird, funktionieren auch mit Japansägen. Alle diese Führungen haben fest definierte Winkel. Bitte beachten Sie, dass die Sägeblätter vieler Dozuki-Sägen so schmal sind, dass ihr verstärkter Sägerücken rasch an der Führung anstößt und dann nur eine geringe Schnitttiefe bleibt. Die Führungen von Woodraphic (z. B. Woodraphic Sägeführung 90°/45° und Woodraphic Zinken-Sägeführung 1:6) sind etwas niedriger gebaut, so dass bei kleinen Querschnitten trotzdem eine Dozuki-Säge verwendet werden kann. Alle Sägeführungen von Woodraphic haben gummierte Auflagen, die das Verrutschen verhindern, auch wenn die Führung nur mit der Hand am Werkstück festgehalten wird.
Führungen von Veritas werden am Werkstück mit einer Klemmschraube befestigt und in unterschiedlichen Winkeln angeboten, zum Beispiel für das Einsägen von Zinken, 90°-Kappschnitte oder 45°-Gehrungsschnitte. Neben westlichen Sägen eignen sich die Führungen von Veritas sowohl für Kataba- als auch für Ryoba-Sägen sehr gut, für Dozuki-Sägen sind sie aus den zuvor genannten Gründen nur unter bestimmten Voraussetzungen zu gebrauchen.
Bei Dozuki-Sägen stößt der Rücken schnell an der Sägelade an, die Schnitttiefe ist begrenzt
Veritas bietet auch eine lange magnetische Sägeführung an. Diese dient zum Absetzen von großen Zapfen und zum Einsägen von Nuten. Die Lade hat eine Auflage aus Moosgummi und eine integrierte T-Nut und kann somit von Hand gehalten oder mit optional erhältlichen Schraubklemmen fixiert werden. Sie hat eine Länge von 203 mm und eine Höhe von ca. 30 mm und kann sowohl mit rückenlosen Sägen als auch mit Dozuki-Sägen verwendet werden.
Unsere Empfehlung
Die zuvor genannten Sägeführungen erleichtern winkelgenaue Sägeschnitte mit Japansägen. Sie schränken jedoch die Flexibilität der Säge etwas ein. Das Einstellen und Positionieren der Sägelade benötigt etwas mehr Zeit, als ein geübter Handwerker, der den Umgang mit Japansägen beherrscht, zum Ansetzen der Säge braucht. Die richtige Sägeführung und das Arbeiten auf Zug werden auch bei Verwendung einer Sägeführung trainiert, so dass der korrekte Bewegungsablauf damit gut geübt werden kann. Sägeführungen für Japansägen sind deshalb für Einsteiger ins Holzhandwerk und Personen, die nur gelegentlich mit Holz arbeiten, ein praktisches Hilfsmittel.