Feineinstellungen am Shinko Dickenhobel DH330
 

Die Shinko Dickenhobelmaschine DH330 ist eine wartungsfreundliche Maschine. Bei normalem Gebrauch (im nichtgewerblichen Einsatz) ist sie sehr robust und bedarf nur der üblichen Wartungs- und Reinigungsaufgaben. Um dauerhaft optimale Hobelergebnisse mit dem Dickenhobel sicherstellen zu können, ist es von Vorteil, wenn Sie wissen, welche Einrichtungen an der DH330 geprüft und nachjustiert werden können.

Sicherheit an erster Stelle! Bei allen folgenden Tätigkeiten (Einstellen, Prüfen, Justieren etc.), bei denen nicht gehobelt wird, ist die Maschine komplett vom Netzstrom zu trennen – Netzstecker ziehen! Ausschalten allein genügt nicht, um schwerste Verletzungen zu vermeiden.

Prüfen und Einstellen der Skala

Die Skala an der Vorderseite der Maschine zeigt die zu erwartende Dicke des fertigen Werkstücks an. Um zu überprüfen, ob die Werte der Skala stimmen, hobeln Sie ein Stück Holz und messen Sie die Dicke des Holzes nach. Wenn die Skala nicht korrekt eingestellt ist, lösen Sie die beiden Rundkopfschrauben am Anzeiger und verschieben Sie die Dickenanzeige auf den korrekten Wert. Anschließend beide Schrauben wieder mit wohldosierter Kraft anziehen. Fertig!

Prüfen und Einstellen der Skala

Die Skala lässt sich um insgesamt 3 mm nach oben und unten verschieben

 

Ausrichten der Tischerweiterung (Aufgabe- und Abnahmetisch)

Beide ausklappbaren Tische dienen nur als Auflage bzw. Abkippschutz, d.h. der Aufgabetisch erleichtert das Zuführen des Holzes und der Abnahmetisch sorgt dafür, dass es nicht direkt nach dem Hobeln abkippt oder herunterfällt. Die Ausrichtung der Tische hat fast keinen Einfluss auf das Hobelergebnis. Während des Hobelns wird das Werkstück durch die beiden Transportwalzen auf den inneren Hobeltisch gedrückt.

Jedoch können Hobelschläge, Rillen oder Vertiefungen an den Enden des Werkstücks auftreten, wenn das Werkstück am Abnahmetisch nicht richtig unterstützt wird. Vor allem längere Werkstücke neigen zum Abkippen, sobald sie nicht mehr durch beide Walzen, Einzugs- und Auszugswalze, auf den Maschinentisch gedrückt werden. Wenn die Einzugswalze keinen Druck mehr ausübt, kann das hintere Ende, welches sich dann direkt an der Messerwelle befindet, nach oben schnellen. Dadurch entstehen die typischen Hobelschläge. Der Abnahmetisch sollte deshalb so eingestellt sein, dass er das Werkstück möglichst lange auf der Ebene des Maschinentischs unterstützt.

Der Aufgabetisch sollte ebenfalls bündig und parallel mit dem Hobeltisch stehen, um das Werkstück direkt und ohne Widerstand zuführen zu können. Beide Tische können deshalb ausgerichtet und nivelliert werden.

Zum Überprüfen und Ausrichten der Klapptische benötigen Sie ein langes Stahllineal, eine Wasserwaage oder ein Richtscheit.

Zuerst prüfen Sie, ob der Aufgabetisch auf gleicher Höhe mit dem Hobeltisch sitzt. Dazu legen Sie das Lineal auf den Hobeltisch und ein Stück weit über den Aufgabetisch und prüfen, ob das Lineal überall aufliegt oder ob ein Lichtspalt zu sehen ist. Ist ein Lichtspalt am Aufgabetisch zu sehen, ist er zu niedrig. Ist ein Lichtspalt am Hobeltisch zu sehen, ist der Aufgabetisch zu hoch eingestellt.

Prüfen und Einstellen der Skala

Die Ausrichtung des Aufgabe- und Abnahmetischs können Sie mit einem Richtscheit oder einer Wasserwaage prüfen

 

Um die Höhe anzupassen, wird der Tisch hochgeklappt. Am Gehäuse befinden sich zwei Anschlagschrauben mit Kontermutter. Nachdem Sie die Kontermutter gelöst haben, kann die Anschlagschraube hoch- oder heruntergedreht werden. Manchmal ist es etwas schwierig, die Kontermutter zu lösen, dann ist Kriechöl sehr hilfreich. Anschließen klappen Sie den Tisch wieder herunter und überprüfen, ob die Korrektur ausreicht. Sitzt der Aufgabetisch genau auf Höhe des Hobeltischs, ziehen Sie die Kontermuttern wieder an.

Als nächstes prüfen Sie, ob der Aufnahmetisch auch parallel zum bzw. auf der Ebene des Hobeltischs läuft. Dazu legen Sie das Lineal über die gesamte Länge von Hobel- und Aufnahmetisch und prüfen erneut, ob irgendwo ein Lichtspalt zu sehen ist.

Um die Parallelität des Aufnahmetischs zu nivellieren, können Sie die Kreuzschlitzschrauben an den Seiten des Tischs lösen – nicht herausdrehen, nur lockern – und die innenliegenden Metallstreben noch oben oder nach unten schieben, je nachdem, ob Sie das Tischende anheben oder absenken möchten. Ziehen Sie anschließend die Kreuzschlitzschrauben wieder an und überprüfen Sie die Ebene des Aufnahmetischs erneut. Eventuell muss die Höhe noch einmal nachjustiert werden.

Die gleichen Einstellmöglichkeiten gibt es auch am Abnahmetisch. Bei ihm ist die Ausrichtung noch wichtiger als am Aufgabetisch, da eine Fehlstellung beim Abnahmetisch zu Hobelschlägen am Ende des Werkstücks führen kann. Die Vorgehensweise ist genau wie beim Aufgabetisch.

Nachjustieren der voreingestellte Hobelstärken

Die DH 330 besitzt seitlich unterhalb des Handrads einen Schieber mit acht vordefinierten Dicken (3 / 6 / 12 / 19 / 25 / 30 / 38 / 44 mm). Der Schieberegler kann nach links bzw. rechts verschoben werden, um die gewünschte Materialstärke einzustellen. Praktisch ist diese Funktion vor allem beim Hobeln mehrerer Werkstücke, wenn die Einstellungen zwischendurch mehrmals geändert werden müssen. Um die Einstellungen zu prüfen, hobeln Sie ein Holzstück aus und messen die Dicke nach.

Wenn bei allen Dicken eine Abweichung um den gleichen Wert auftritt, ist die Korrektur relativ einfach. Drehen Sie den Motorblock in die oberste Stellung. Unterhalb der Handkurbel befindet sich eine Pendelschutzklappe. Diese schieben Sie nach links zur Seite. Im Inneren befindet sich eine Einstellschraube mit Kontermutter. Diese Schraube dient als Stopper und stößt beim Einstellen der Durchlasshöhe an die Abstandshalter. Lösen Sie zuerst die Kontermutter, bevor Sie die Einstellschraube nachjustieren. Ziehen Sie die Kontermutter wieder fest an, bevor Sie einen Hobelversuch zur Überprüfung der eingestellten Durchlasshöhe starten.

Weicht nur eine Voreinstellung ab oder zeigen mehrere Einstellungen unterschiedliche Abweichungen, ist das Justieren etwas aufwendiger. Hierzu hat es bislang keine Rückfragen gegeben, wir möchten es trotzdem kurz erklären.

Nachjustieren der voreingestellte Hobelstärken

Zum Justieren der voreingestellten Hobeldicken kann die Anschlagschraube nachgestellt werden.

 

Ziehen Sie den Knauf am Schieberegler ab und lösen Sie die Schraube an der Abdeckung der Dickenvoreinstellung. Dahinter befindet sich der gestufte Abstandshalter. Wenn Sie die zwei/drei Schrauben lösen, können Sie den Anschlag herausnehmen. Der Abstandshalter ist aus Zinkdruckguss. Sie können die Stufen nachfeilen, wenn eine Dickenvoreinstellung zu hoch ist. Ist eine Voreinstellung zu gering, müsste Material auf die Stufe aufgeklebt werden, was schwierig ist. Aber wie gesagt, ein solcher Fall ist bislang noch nicht vorgekommen. Gehen wir mal davon aus, dass das so bleibt.

Tipps für gute Hobelergebnisse

Beidseitig hobeln
Hobeln Sie auf beiden Seiten eines Werkstücks stets in etwa die gleiche Materialstärke ab, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Da sich im Inneren des Holzes mehr Feuchtigkeit befinden kann als an seiner Oberfläche, können sich Bretter oder Bohlen werfen, wenn hauptsächlich auf einer Seite Material abgetragen wird.

Letzter Hobelgang mit wenig Abtrag
Hobeldurchgänge mit geringerem Materialabtrag sorgen für eine glattere Oberfläche als grobe Schnitte mit maximaler Spanabnahme. Hobeln Sie also zunächst mit einer gröberen Spanabnahme (1,5 bis 3 mm, je nach Material und Dimension des Werkstücks), um rasch Material abzutragen. Reduzieren Sie den Materialabtrag, je näher Sie an das gewünschte Endmaß kommen und nehmen Sie im letzten Hobelgang nur noch 0,2 bis 0,3 mm Holz ab.

Lange Werkstücke unterstützen
Lange Kanthölzer und Leisten kippen, nachdem sie die Auszugswalze passiert haben, schnell ab. Vor allem bei schwereren Kanthölzern besteht die Gefahr, dass sie dann am Maschinengehäuse anschlagen. Das kann zu Macken im Holz und, im schlimmsten Fall, zum Umfallen der Hobelmaschine führen. Unterstützen Sie deshalb lange und schwere Werkstücke auf der Auszugseite durch einen Rollbock oder nehmen Sie sie am Abnahmetisch direkt entgegen. Vermeiden Sie jedoch ein Ziehen oder Anheben, solange das Werkstück noch durch die Auszugswalze transportiert wird.