»Lateralverstellung« bezeichnet das seitliche Justieren des Hobeleisens. Nach dem Einstellen der Spandicke dient sie bei den meisten Hobeln dazu, die Schneide des Eisens parallel zur Hobelsohle auszurichten, um über die gesamte Breite des Hobels einen gleichmäßig dicken Span abnehmen zu können.
Welche Möglichkeiten des seitlichen Verstellens gibt es?
Bei den meisten Holzhobeln (z. B. beim Ulmia Putzhobel) wird, nachdem die Spandicke eingestellt ist, das Hobeleisen durch seitliches Klopfen auf dessen hinteres Ende seitlich geneigt. Nur wenige Modelle haben einen Hebel zur seitlichen Einstellung, welcher bei Holzhobeln allerdings nur sehr grobe Einstellungen zulässt. Die Feineinstellung erfolgt auch bei ihnen mittels Einstellhammer.
Zum Einstellen der meisten Holzhobel wird ein Hammer benötigt
Metallhobel haben oft einen Hebelmechanismus zur seitlichen Justierung. Es gibt zwei unterschiedliche Bauformen. Stanley-/Bailey-Hobel haben einen Hebel, der in einen langen Längsschlitz im Hobeleisen greift. Norris-Hobel haben einen kombinierten Mechanismus aus Spandickeneinstellung und Lateralverstellung. Bei beiden lässt sich, bedingt durch das Spiel im Verstellmechanismus, das Eisen nur bis zu einer gewissen Genauigkeit mit dem Hebel einstellen. Die feinere Einstellung muss auch bei Metallhobeln mittels eines Einstellhammers durch leichte seitliche Schläge auf das Eisen erfolgen. Metallhobel ohne Hebelmechanismus werden wie Holzhobel mit dem Einstellhammer justiert.
Zwei unterschiedliche Einstellmechanismen bei Metallhobeln
Eine weitere Einstellmöglichkeit ist bei Schweifhobeln zu finden. Viele Schweifhobel aus Metall haben zwei Einstellmuttern links und rechts am Hobeleisen. Mit diesen Muttern kann die Spandicke links und rechts separat eingestellt und das Eisen seitlich geneigt werden.
Die Schrauben am Schweifhobel regulieren Spandicke und Parallelität in einem
Warum muss das Eisen bei Hobeln genau parallel zur Hobelsohle eingestellt sein?
Wenn bei Hobeln, die zum Fügen von Brettkanten verwendet werden, das Eisen schräg steht, wird die Kante beim Hobeln immer schräger. Bei Putzhobeln würde ein schrägstehendes Eisen deutlich sichtbare Hobelansätze bzw. Längskanten, die von der tieferen Ecke des Hobeleisens herrühren, auf der Oberfläche hinterlassen.
Bei Simshobeln muss das Eisen tatsächlich seitlich verschoben werden und nicht nur geneigt. Auch der Simshobel funktioniert nur perfekt, wenn die Schneide parallel zur Hobelsohle eingestellt ist. Um eine exakte Innenecke (Falz) hobeln zu können, muss eine Ecke der Schneide seitlich minimal über den Hobelkörper überstehen. Die Schneide eines Simshobels ist deshalb breiter als die Hobelsohle. Bereits wenn die Schneidenkante mit der Hobelsohlenkante bündig fluchtet, entsteht eine seitliche Treppung beim Hobeln und der Falz wird nicht exakt. Um bei Simshobeln das Eisen zu verschieben, muss nicht nur auf das hintere Ende des Eisens, sondern auch auf den vorderen Bereich der Klinge geschlagen werden. Das gilt vor allem bei Simshobeln aus Holz, denn bei ihnen ist es unmöglich, die Klemmung des Eisens zu lösen, ohne die Einstellungen zu verändern. Zum Einstellen sollte unbedingt ein Schonhammer verwendet werden, dessen Bahn aus Holz, Messing oder hartem Kunststoff besteht.
Es gibt aber auch den Fall, dass das Hobeleisen bewusst schräg eingestellt wird. Bei Schweifhobeln zum Beispiel können dadurch unterschiedlich dicke Späne abgenommen werden, je nachdem, mit welcher Stelle des Hobeleisens gehobelt wird. Die Grobarbeit findet mit dem tiefer eingestellten Ende statt. Ohne dass das Eisen verstellt werden muss, können Sie dann mit der anderen Seite der Klinge die Feinarbeit verrichten.
Wie wird die Lateral-Einstellung kontrolliert?
Die Einstellung eines Hobels sollte nie am Werkstück erfolgen, wenn Sie keine bösen Überraschungen erleben möchten. Durch Fluchten über die Hobelsohle stellen Sie die Spandicke und die grobe Parallelität des Eisens zur Hobelsohle zuerst nach Augenmaß ein. Zur Feineinstellung der Spandicke spannen Sie sich ein Probeholz mit nicht zu breiter Kante in die Hobelbank ein. Nehmen Sie Späne mit dem mittleren Bereich der Schneide ab und stellen Sie die gewünschte Spandicke ein. Anschließend können Sie an diesem Probeholz auch die Feineinstellung der Parallelität vornehmen. Dazu verschieben Sie den Hobel nach rechts, um mit dem äußersten linken Ende der Schneide einen Span abzunehmen. Machen Sie dasselbe mit nach links verschobenem Hobel. Der Unterschied in der Spandicke an diesen Stellen zeigt Ihnen, in welche Richtung das Eisen mit dem Hammer justiert werden muss. Nehmen Sie wieder ein paar Späne mit dem mittleren Bereich ab und wiederholen Sie die Prozedur, bis auf beiden Seiten ein gleichdicker Span abgenommen wird.
Eine andere Kontrollmöglichkeit ist die Verwendung eines dünnen Holzplättchens, welches Sie an den unterschiedlichen Stellen über die Hobelsohle und über die Schneide bewegen. Der Widerstand zeigt ihnen, an welchen Stellen die Schneide weiter oder weniger weit aus der Hobelsohle ragt. Justieren Sie das Eisen entsprechend, bis an beiden Enden der Schneide der gleiche Widerstand zu spüren ist.