Übungen
Wichtig ist, dass Sie freihändig, also ohne Anriss, winkelgenau sägen können. Um dies zu trainieren, sind folgende Übungen sinnvoll:
- Mit Anriss sägen
Zeichnen Sie mit einem Winkel an der Stirnseite und der Ihnen zugewandten Fläche (Längsseite) mehrere Risse an. Die Schnitttiefe können Sie mit einem Streichmaß auf den Flächen anreißen. Beim Sägen soll der halbe Riss stehen bleiben. Kontrollieren Sie den Verlauf des Sägeschnitts auf der abgewandten Seite mit dem Winkel. Der Sägeschnitt soll auf beiden Seiten genau bis zum markierten Grund gehen – nicht vorher aufhören, auf keinen Fall darüber hinaus gehen.
- Nur ein Anriss
Wenn Ihre Sägeschnitte auf beiden Seiten winklig laufen und genau am Grund stoppen, lassen Sie einen der Anrisse weg. Verzichten Sie beispielsweise zunächst auf den Anriss auf der Stirnseite, dann auf die Anrisse an der Längsseite. Auch jetzt sollte der Riss halbiert werden. Der Sägeschnitt folgt gerne dem Faserverlauf. Achten Sie deshalb vor allem beim Sägen ohne Anriss auf der Fläche darauf, dass der Sägeschnitt rechtwinklig zur Kante läuft. Auch hier werden die Ergebnisse mit dem Schreinerwinkel überprüft.
- Komplett ohne Anriss
Gelingt Ihnen das Sägen mit nur einem Anriss gut, verzichten Sie komplett auf das Anreißen mit dem Winkel und sägen Sie nur nach Augenmaß (wenn gewünscht, Tiefenmaß mit dem Streichmaß anreißen). Versuchen Sie, die Schnitte in einem gleichmäßigen Abstand zu positionieren. Geprüft werden zum Abschluss dann Winkel, Stopp am Grund und Gleichmäßigkeit der Abstände.
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Wenig anreißen
Werkzeug: Streichmaß
Um schneller zinken zu können, wird ab jetzt nur noch wenig angerissen. Die Werkstücke werden mit dem Schreinerdreieck zusammengezeichnet und so definiert, welche Teile wie zusammengehören. Schubkastenfront und -rückseite erhalten Zinken, die beiden Seiten erhalten Schwalben. Die rechte Seite (Kernseite) der Bretter zeigt dabei stets nach außen. Mit dem Streichmaß wird bei den Seiten (Schwalben) ringsum und bei Front und Rückseite (Zinken) nur auf den Flächen die Schnitttiefe angerissen.
Sägen im Doppelpack
Werkzeug: Zinkensäge oder Dozuki
Mit dem Sägen wird an den Schwalbenteilen begonnen, da sich die Zinken später leicht übertragen lassen. Außerdem können Sie die Schubkastenseiten, die beide Schwalben erhalten, zusammen einspannen und in einem Arbeitsgang sägen.
Zinkenteilung nach Augenmaß
Die Zinkenteilung wird nicht angerissen, sondern direkt gesägt. Dafür werden zuerst die beiden äußeren Zinken nach Augenmaß eingesägt. Je nachdem, wie viele Schwalben es werden sollen, wird nun die Strecke von der Außenkante zum gegenüberliegenden Zinken in gleiche Teile unterteilt. Anschließend brauchen Sie nur noch die fehlenden Schnitte für die Schwalben einsägen. Die äußeren Schwalben werden direkt am Grund abgesetzt.
Reihenfolge der Sägeschnitte bei Zinkenteilung frei Hand, links mit 3 Schwalben, recht mit 4
Sägen statt stemmen
Werkzeug: Laubsäge
Die Zwischenräume werden mit einer Laubsäge knapp über dem Grund ausgeschnitten. Ideal dafür ist eine Laubsäge, bei der das Sägeblatt gedreht werden kann (z. B. von Knew Concepts, Nr. 712556). Das Sägeblatt wird dabei um 45° gedreht eingespannt. So lässt sich die Säge leicht in den vorhandenen Sägeschnitt einsetzen, wird dann um 90° gekippt und schneidet dann horizontal den Abfall grob aus. Lassen Sie 1 bis 2 mm über dem Grund stehen.
Effizient stemmen
Werkzeug: Stemmeisen & Klüpfel/Hammer
Der verbliebene Rest wird ausgestemmt. Bei wenig Rest von 1 bis 2 mm kann das Stecheisen direkt im Riss angesetzt und bis zur Mitte gestemmt werden. Steht noch mehr Holz über dem Grund, wird in zwei bis drei Schritten gestemmt. Abschließend die Ecken ordentlich ausputzen.
Zinken übertragen
Werkzeug: Bleistift
Die so gefertigten Schwalben dienen nun zum Anreißen der Zinken. Dazu wird das jeweils passende Zinkenteil (Schreinerdreieck beachten) senkrecht eingespannt und das dazugehörige Seitenteil mit den Schwalben aufgelegt. Um Zinkenteil und Schwalbenteil auf eine Ebene zu bringen, können Sie zum Beispiel einen Hobel seitlich unterlegen, so dass das Schwalbenstück winklig aufliegt. Übertragen wird mit einem spitzen Bleistift.
Zinken sägen
Werkzeuge: Zinkensäge/Dozuki und Laubsäge
Da wir die Risse von den Schwalben übertragen haben, läuft der so entstandene Bleistiftstrich neben den Schwalben – also innerhalb der Zinken. Deshalb bleiben bei den folgenden Sägeschnitten die Risse komplett stehen (nicht auf dem halben Riss sägen). Zuerst werden alle Schnitte in die eine, dann in die andere Richtung gesägt. Das hat den Vorteil, dass die Körperhaltung nicht ständig gewechselt werden muss. Der Abfall wird wieder mit der Laubsäge grob ausgesägt.
Zinkengrund ausstemmen
Werkzeug: Stemmeisen & Klüpfel/Hammer
Nun nur noch den Zinkengrund jeweils sauber ausstemmen. Dabei auf der Innenseite des Werkstücks beginnen und einfach gerade bis zur Mitte herunterstemmen. Von außen dann entsprechend den Zinken leicht schräg stemmen. Abschließend die Ecken ordentlich ausputzen. Nun können Sie die Zinkenverbindung zusammenstecken.
