Besonders dann, wenn es geschneit hat, finden viele Vögel in der kalten Jahreszeit nur noch wenig Futter. Wir haben deshalb ein kleines Futterhaus aus Sperrholzresten gebaut. Das Besondere an diesem Mini-Projekt ist, dass beim Zuschnitt nur wenige Maße einzustellen sind und Sie nur ein paar Werkzeuge für den Bau des Futterspenders benötigen.
Material
Wir haben 10 mm Pappel-Sperrholz verwendet, das als Materialrest von anderen Projekten übriggeblieben ist. Da für das Futtersilo nur wenig Material benötigt wird, finden Sie in Ihrer Werkstatt sicherlich geeignetes Material. Neben Sperrholz sind auch Multiplexplatten, Leimholz und Vollholzreste gut geeignet.
Bauplan
Der Bauplan ist auf eine Materialstärke von 10 mm ausgelegt. Bei anderen Materialstärken müssen Sie die Maße entsprechend anpassen. Wenn Sie ausreichend Material zu Verfügung haben, können Sie das Silo nach oben erweitern oder das Vogelhaus insgesamt vergrößern, um den Vögeln mehr Futter anbieten zu können.
Zuschnitt
Für den schnellen Zuschnitt eignen sich eine Tischkreissäge, eine Bandsäge oder eine Handkreissäge mit Führungsschiene. Beginnen Sie den Zuschnitt mit drei Streifen. Sie brauchen einen Streifen mit 80 mm Breite und ca. 700 mm Länge für Silo und Boden, einen Streifen mit 25 mm Breite, ca. 500 mm lang, für die Umrandung und einen 180 mm breiten Streifen mit 250 mm Länge für das Dach. Die Streifen werden anschließend anhand der untenstehenden Liste aufgeteilt.
Ausnahme! Schneiden Sie vom 80er Streifen zunächst die beiden Seitenteile mit 110 mm Länge und den Boden mit 140 mm ab. Am verbleibenden Streifenstück (es sollte mind. 300 mm plus Sägeschnitt lang sein) markieren Sie die Mitte und bohren dort ein Loch mit ca. 50 mm Durchmesser. Anschließend trennen Sie das Streifenstück mittig in die beiden Giebelseiten auf (je 150 mm lang). Nun wird noch an beiden Teilen der Giebel angeschnitten (2 x 45°). Die Giebelabschnitte nicht wegwerfen, zwei davon werden später noch gebraucht!
Erst nach dem Bohren werden die Giebelteile getrennt
Silo und Boden
Streifen 80 mm breit, aufteilen in 2x 110 mm, 1x 140 mm und 1x ca. 302 mm (2x 150 mm)
Umrandung
Streifen 25 mm breit, aufteilen in 2x 140 mm und 2x 100 mm
Dach
Streifen 180 mm breit, aufteilen in 1x 120 mm und 1x 130 mm
(Alle Maße bezogen auf 10 mm Materialstärke)
Zusammenbau
Für die Montage brauchen Sie 3x20er Senkkopf-Schrauben und wasserfesten Holzleim (z. B. Titebond III Ultimate).
Beginnen Sie den Zusammenbau mit der Bodenplatte und befestigen Sie die Umrandung. Da das Vogelhaus keine großen Belastungen aushalten muss, reichen jeweils zwei bis drei Schrauben zum Verbinden der Teile. Bohren Sie für alle Schrauben Löcher im Kerndurchmesser der Schrauben (3 x 20er Schrauben = 2 mm) vor, damit das Sperrholz nicht aufplatzt. Nach der Bodenplatte wird das eigentliche Silo aus den beiden Giebelteilen und den Seiten zusammengebaut. Beachten Sie, dass die Seiten zwischen den Giebelteilen sitzen! Auch die beiden Teile des Dachs werden verleimt und mit drei Schrauben zusammengeschraubt. Schleifen Sie alle montierten Teile, bevor Sie weitermachen.
Setzen Sie das Silo mittig in die Umrandung der Bodenplatte ein. Das Silo wird mit dem Boden nur verschraubt und nicht verleimt, damit Sie es bei starken Verschmutzungen bzw. nach der Wintersaison gründlich reinigen können.
Das Dach sitzt später perfekt auf dem Giebel auf. Damit es nicht nach vorne oder hinten verrutschen kann, leimen Sie noch zwei von den kleinen dreieckigen Abschnitten (Reste vom Zuschnitt der Giebel) innen ein, Abstand je 30 mm zur Außenkante des Dachs (das Silo muss gut dazwischen passen).
Wenn Sie das Dach variieren möchten, machen Sie dessen Überstand nicht zu groß. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Vögel das Futterhaus besser annehmen, wenn sie beim Picken eine gute Rundumsicht haben und nicht zu sehr von oben »beschattet« werden.
Alle Teile werden verleimt und verschraubt
Aufhängung
Fast fertig! Damit Sie das Vogelhaus aufhängen können, braucht es noch eine Kordel. Durch die Kordel ist es außerdem möglich, das Dach zu öffnen und Futter ins Silo füllen, ohne dass das Dach verloren geht.
Bohren Sie in die beiden Giebelteile jeweils ein Loch mit ca. 30 mm Abstand zur Giebelspitze. Ziehen Sie durch diese Bohrungen eine Kordel und verknoten Sie deren Enden so, dass die Kordel möglichst stramm sitzt. Alternativ können Sie auch ein dünnes Rundholz (Schaschlikspieß) einleimen. Nun bohren Sie am Dach von innen nach außen zwei Löcher mittig durch dessen Giebel, Abstand von der Mitte jeweils ca. 30 mm. Ziehen Sie von außen eine längere Kordel durch die beiden Bohrungen im Dach. Die Enden der langen Kordeln können Sie nun an der Kordel zwischen den Giebelteilen festknoten (so wird vermieden, dass das Dach durch die Spannung der Kordel eventuell nicht richtig schließt). An der langen Kordel können Sie später das Vogelhaus aufhängen.
Die Kordel, an der das Vogelhaus hängen wird, hält auch das Dach fest
Wetterschutz
Sperrholz ist nicht wetterfest, das Vogelhaus muss deshalb unbedingt noch eine geeignete Oberflächenbehandlung erhalten. Verwenden Sie dazu umweltverträgliche Oberflächenmittel wie zum Beispiel Leinölfirnis für den Außenbereich, Hartöl-Wachs oder Tungöl. Wenn Sie das Futterhaus farbig gestalten möchten, eignen sich beispielsweise Leinölfarben sehr gut. Das Dach können Sie anstelle von Dachpappe auch mit ein paar Streifen Birkenrinde oder selbstgespaltenen Mini-Dachschindeln schützen und verschönern.
Variationsmöglichkeiten
Die Maße des Vogelhauses haben wir anhand des uns zur Verfügung stehenden Materials gewählt. Sie können diese gerne verändern und anpassen. Wir haben eine sehr einfache Bauweise gewählt, um möglichst rasch zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen. Mit etwas mehr Zeit und der eigenen Kreativität können Sie Ihrem Futterhaus einen eigenen Charakter verleihen, in dem Sie zum Beispiel die Teile auf Gehrung zuschneiden und verleimen oder statt einfacher Schrauben zu Holzdübeln greifen. Zudem können Sie das Vogelhaus mit Farben und dekorativen Elementen wie Sitzstangen, schmückenden Leisten und Ornamenten ganz individuell gestalten.