Zweiteiliges Videotutorial
Teil 2 PantoRouter Tutorial –
Arbeiten am selbstgebauten Fräsanschlag
Im ersten Teil dieses Tutorials zeigt Ihnen, wie Sie mit dem PantoRouter regelmäßige Fingerzinken an Werkstücken beliebiger Breite fräsen können. Ein schönes Beispiel für Möbel mit Fingerzinken ist der sogenannte Bill Hocker. Dieses vielseitige Möbelstück ist Sitz, Tragehilfe, Tisch, Teil eines Regals und vieles mehr. Entworfen hat es Max Bill, der bekannte Bauhausschüler, Architekt und Formgestalter. Der Hocker diente der Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm zur Erstausstattung in Seminar-, Ess- und Wohnräumen – daher auch der Name Ulmer Hocker.
HINWEIS: Achten Sie auf Ihre Sicherheit und ziehen Sie immer den Netzstecker, bevor Sie Einstellungen vornehmen oder den Fräser wechseln. Achten Sie stehts darauf, dass die Werkstücke fest aufgespannt sind.
Mit dem PantoRouter-Fräskamm können Sie Werkstücke bis ca. 20 cm Breite in einem Arbeitsgang bearbeiten. Der Ulmer Hocker ist mit 285 mm jedoch tiefer, sodass wir die Sitzfläche versetzen müssen. Dazu positionieren Sie den Kopierstift nach dem Fräsen der ersten Zinkenreihe wieder in einem der hinteren Schlitze des Fräskamms und verschieben die Sitzfläche ebenfalls nach hinten. Und zwar so, dass der Fräser wieder exakt innerhalb der bereits gefrästen Schlitze läuft.
Nachdem die Zinken der Sitzfläche gefräst sind, werden die Seiten gezinkt. Dazu verschieben Sie den Winkelanschlag um exakt eine Zinkenstärke, also 12 mm. Sie können die Position des Anschlags überprüfen, in dem Sie die Sitzfläche noch einmal auflegen. Der Fräser läuft dann genau parallel mit den Zinken.
Auch beim Zinken der Seitenteile muss der Winkelanschlag und die Werkstücke so versetzt werden, dass der Fräser genau innerhalb der vorhandenen Zwischenräume läuft.
Im zweiten Teil dieses Tutorials zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einen selbst gebauten Fräsanschlag für den PantoRouter Nuten und Federn für die Standleisten fräsen, diese für einen besseren Stand absetzen und auch den Rundstab für die Querstrebe absetzen können.
Einen Fräsanschlag wie diesen, können Sie sich aus MDF, Multiplex oder anderem Plattenmaterial leicht selbst bauen. Er besteht aus einer Arbeitsfläche und einer Anschlagsplatte, die T-förmig miteinander verbunden werden. In der Mitte des Anschlags ist eine Durchlassöffnung für die Fräser. An der gleichen Position befindet sich in der Arbeitsfläche eine Vertiefung, um das Absenken der Fräser in die Fläche zu ermöglichen. Befestigt wird der Fräsanschlag mit zwei Schrauben in der T-Nut an der Stirnseite der PantoRouter-Frästischplatte.
Für das Arbeiten am Frästisch wird die Position des PantoRouters am Schablonenhalter fixiert. Dazu eine beliebige Zapfenschablone in der Mitte des Halters befestigen und den Kopierstift mit konischem Ende in die Bohrung der Schablone einsetzen. So können Sie die Höhe des Fräsers über die Höhe des Schablonenhalters einstellen.
Die Seitenteile stehen beim Ulmer Hocker nicht mit dem Stirnholz auf, sondern erhalten zum Schutz je eine Standleiste. Die Standleisten bekommen dafür eine Nut, die Seitenteile eine Feder angefräst. Damit der Hocker sicher steht und nicht wackelt, werden die Standleisten innen ca. 4 Millimeter tief abgesetzt.
Für mehr Stabilität bekommt der Ulmer Hocker noch seine Querstrebe, die auch als Tragegriff dient. Der 25 mm Rundstab wird an beiden Enden auf genau 20 mm Durchmesser abgesetzt. Damit die Querstrebe fest im Hocker sitzt, wird sie später verkeilt. Dafür sägen Sie die Enden jeweils bis kurz vor dem Absatz mittig ein und richten zwei Hartholzkeilchen von ca. 20 mmm Breite.
Bevor Sie den Hocker verleimen, sollten alle Innenflächen und die Querstrebe geschliffen werden. Detail zu den jeweiligen Arbeitsschritten sind in den Videotutorials ausführlich beschrieben.