Auch Jonas Winkler ist unserem Aufruf gefolgt und hat sich überlegt, welches Projekt ihm zum Thema »Selbstgemachte Werte schenken« einfällt. In seinem Video-Tutorial zeigt er uns, wie aus wenigen Leisten und Brettchen ein schickes Kästchen mit Schiebetür entsteht. In diesem Blogbeitrag gibt es noch ein paar Zusatzinformationen zu diesem Projekt.
Vielen Dank an Jonas Winkler für diese Geschenkidee und das unterhaltsame Tutorial.
Warum haben die Leisten für die Schiebetür eine unterschiedliche Höhe?
Für die oberen und unteren Rahmenfriese der Schiebetür verwendet Jonas Winkler eine Leiste, die 4 mm höher ist als die Leiste, für die aufrechten Friese. Dieses Mehr an Material wird für die Feder benötigt, mit der die Schiebetür in den Nuten des Kastens gleitet. Nach dem Absetzen oder Fräsen der Federn haben die Querfriese optisch die gleiche Stärke wie die aufrechten Friese. Alternativ können Sie die gleichen Leisten für alle Friese verwenden und in den oberen und unteren Fries eine Nut schneiden, um dann eine Feder einzusetzen.
Senkrechte oder Waagerechte durchgehend?
In der Ausbildung zum Tischler wird gelehrt, dass vor allem bei Türen und Fenstern immer die aufrechten Rahmenfriese durchlaufen und die Querfriese abgesetzt werden. Dies hat konstruktive Gründe. Beispielsweise können bei durchgehenden, aufrechten Türfriesen die Bänder und Beschläge weiter außen (oben und unten) gesetzt werden. Würden die Querfriese durchgehen, müssten die Bänder ins Stirnholz geschraubt werden, was weniger Halt bietet. Viele Türen haben unten einen breiteren Fries oder eine Füllung. Diese breiten Holzflächen arbeiten bzw. schwinden stärker als schmale. In den aufrechten Friesen werden sie gehalten und können sich nicht werfen.
Bei der einfachen Ecküberblattung, die Jonas Winkler für den kleinen Rahmen verwendet, spielt die Stabilität eine untergeordnete Rolle. Hier kann man nach Geschmack entscheiden, ob die Aufrechten oder Querfriese durchlaufen. Wie Jonas erklärt, wirkt die Schiebetür mit durchgehenden Querfriesen breiter, mit durchgehenden Aufrechten schlanker.
Einsägen der Keile an der Formatkreissäge
Um die einfach auf Gehrung verleimten Ecken des Kastens zu stabilisieren, setzt Jonas Winkler diagonale Keile (Federn) aus Mooreiche in die Ecken ein. Die Schlitze dafür schneidet er mit der Formatkreissäge ein. Die Skizze soll verdeutlichen, worauf Sie bei dieser Technik achten müssen: Der Eintritts- und Austrittspunkt des Sägeblattes ist vom Eckpunkt jeweils gleichweit entfernt. Dazu muss das Sägeblatt möglichst weit herausstehen. Um die Säge entsprechend einstellen zu können, zeichnen Sie sich die Position der Keile an der Kante eines Bretts oder Klotzes an und machen ein paar Probeschnitte.
Achten Sie darauf, dass der Stoppklotz (Jonas Winkler hat einen Magneten verwendet) wirklich festsitzt, nicht verrutscht und nicht aus Versehen ins Sägeblatt geraten kann!
Werkzeugliste
- Formatkreissäge (Nr. 720870)
- M. Power Tools Multifunktions-Basisplatte CRB 7 (Nr. 704095)
- Azebiki Deluxe Säge 90 (Nr. 712100)
- DICTUM Stemmeisen, kurze Bauform (Nr. 701401)
- Lineal (Nr. 707263) mit Anschlag (Nr. 717329)
- Piher Einhandzwingen (Nr. 721000)
- MICROJIG Schiebebrett GRR-RIP BLOCK (Nr. 718049)
- Titebond III Leim Ultimate (Nr. 450362)
- DICTUM Multifunktionstisch Pro (Nr. 728758)
- Festool Exzenterschleifer ETS EC 150/3 EQ-Plus (Nr. 720829)
- Anreißmesser »Kogatana« Standard, Anschliff rechts (Nr. 710401)
- Piher Korpuszwinge PRL 400 (Nr. 721014)
- Hattori Kataba 265, quer (Nr. 712655)