Vorüberlegungen: Maße festlegen
Als erstes benötigen wir ein möglichst dickes Brett. Wir empfehlen eine Dicke von 30 mm.
Bau eines schwebenden Eck-Regals - Schritt für Schritt erklärt:
1. Dimensionen festlegen - weniger ist mehr
Wenn es um Dimensionen geht, ist weniger oft mehr. Das trifft hier besonders zu. Zum einen wirkt ein großes Regal sehr plump, zudem bekommt es einen sehr großen Hebel. Das heißt, es kann nicht mehr viel Gewicht aufnehmen.
2. Winkel antragen
Wählen Sie deshalb eine vordere Kantenlänge von maximal 600 mm. Da die Vorderkante im Winkel von 45° verläuft, bildet sich ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck. Voraussetzung hierfür ist eine Ecke mit exakt 90°.
Um das zu überprüfen, gibt es zwei Methoden:
Entweder mittels eines Winkels oder mit Hilfe eines Meterstabes und dem Verhältnis 3/4/5 auch 1200 mm, 1600 mm, 2000 mm.
Beispiel: Wenn Sie an der ersten Wandseite 1200 mm antragen und an der zweiten Wandseite 1600 mm, sollte der an die Risse gehaltene komplett auseinandergefaltete Meterstab genau dazwischen passen. Wenn ja, liegt ein 90°-Winkel vor.
Wenn nicht, brauchen wir den Schmiege oder eine Kartonschablone.
3. Gestalten Sie Ihr individuelles Design
Sie können die Vorderkante rund, in geschweifter Form oder ganz nach Ihren persönlichen Vorstellungen gestalten.
4. Nut antragen
Nun benötigt unser Regal eine verdeckte Nut, um zu schweben. Die Dimension der Nut richtet sich nach der verwendeten Konstruktionsleiste. Bei einer Regalstärke von 30 mm raten wir zu einer Konstruktionsleiste mit 20 x 20 mm. Generell sollten beim Ausnuten des Fachs noch mindestens 5 mm Holz stehen bleiben.
Zum Nuten verwenden Sie am besten einen Profi-Nuthobel oder ein Einsteigermodell. Notfalls geht es natürlich auch mit einer Oberfräse samt Anschlag oder einem Frästisch.
Wenn es Ihnen nicht gelingt, eine Nut einzusetzen, können Sie die Nut auch einfach durchhobeln und entweder einen Holzblock einsetzen oder einen Anleimer auf der ganzen Vorderkante anbringen - eventuell sogar akzentuiert in einer anderen Holzart. Wenn Sie diese Möglichkeit wählen, benutzen Sie ein Splitterholz, um Ausbrüche an der Vorderkante zu vermeiden (siehe Bild).
5. Konstruktionshölzer an Nut anpassen
Die Nut sollte stramm mit dem Konstruktionsholz zusammenpassen, um das Eck-Regal später zuverlässig an der Wand zu halten.
6. Konstruktionshölzer anbringen
Ist das der Fall, werden die Konstruktionshölzer an die Wand gedübelt, verschraubt und das Regal darauf geschoben. Achten Sie auf die Flucht der beiden Kanthölzer, sonst können Sie das Eck-Regal nicht auf beide gleichzeitig aufsetzen.
Sitzt das Regal stramm genug, kann es unbefestigt bleiben. Andernfalls können Sie es mit einer kleinen Schraube oder einem Nagel an der Unterseite fixieren.
7. Fertig!
Das fertige Eck-Regal können Sie nun nach Belieben dekorieren. Kahle Wandecken - für Sie kein Thema mehr!