Jeder, der gerne mit Holz arbeitet, hat früher oder später eine kleine Sammlung an Resthölzern. Meist sind es schön gemaserte Holzstücke oder seltene Exoten, die einfach zu schade sind, um sie wegzuwerfen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie aus Leisten, Brettchen und Klötzchen schnell kleine und praktische Geschenke für unterschiedliche Anlässe selbst bauen können.
Kaspelheber mit Überraschung
Für den Flaschenöffner eignen sich Holzklötzchen und Leisten aus etwas härteren, langfaserigen Holzarten wie Esche, Nussbaum und Lärche am besten. Sie sollten mindestens 80 bis 100 mm lang und 30 bis 40 mm breit sein. Zudem brauchen Sie pro Kapselheber noch zwei Halbrundkopfschrauben (z. B. 3,5 x 30 mm) und einen kleinen Pinnwand-Magneten (Neodym-Magnet).
Lustiges Mitbringsel für die Party
Bohren Sie für die Schrauben zwei Löcher im Abstand von ca. 15 mm vor. Der Durchmesser des Bohrers sollte dem Kerndurchmesser der Schraube entsprechen, damit das Gewinde gut greift (z. B. bei 3,5er Schrauben einen 3 mm Bohrer verwenden). In diese Bohrungen drehen Sie die beiden Schrauben ein, lassen dabei jedoch zwischen Schraubenkopf und Holzoberfläche einen Abstand von 4 bis 5 mm (in etwa die Höhe einer Flaschenverschlusskapsel). Tipp: Damit sich die Schrauben nicht aus Versehen lösen, können Sie sie mit Sekundenkleber sichern.
Um den Magneten im Flaschenöffner zu verstecken, heben Sie hinter den Schrauben mit einem Stemm- oder Hohleisen vorsichtig einen Span ab. Den Span nicht abtrennen, sondern nur vorsichtig anheben. Die dabei entstehende Kerbe sollte etwas breiter als der Durchmesser des Magneten sein. In diese Vertiefung bohren Sie nun ein Loch, in das der Magnet hineinpasst. Stecken Sie dann den Magneten in die Bohrung und geben Sie ein paar Tropfen Sekundenkleber auf den Magneten und in die Vertiefung. Legen Sie nun den Span wieder vorsichtig zurück über den Magneten und fixieren Sie ihn mit Malerklebeband. Damit die Verklebung dicht und kaum sichtbar wird, können Sie das Werkstück mit einer Schraubzwinge kurz pressen.
Ist der Kleber ausgehärtet, wird die Fläche geschliffen. Vom versteckten Magneten und der Verklebung soll danach nichts mehr zu sehen sein. Nun können Sie dem Kapselheber eine individuelle Form geben. Mit Raspel und Feile oder Band- und Tellerschleifer geht das sehr schnell. Sie können dem Flaschenöffner zum Handschmeichler formen oder ihn zu einer Miniatur gestalten, zum Beispiel ein kleines Auto für einen Tuningfreak oder einen Tennisschläger für einen Vereinskameraden…
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Weinbutler für zwei Gläser
Aus einer guten Flasche Wein können Sie mit unserem Weinbutler ein sehr stilvolles Geschenk zaubern. Neben dem Wein brauchen Sie noch zwei Weingläser (Vielleicht haben Sie ja noch einen »Restbestand« von einem ehemaligen Sechserset?) und eine Holzleiste, ca. 220 mm lang, 10 bis 20 mm stark und mindestens 40 bis 45 mm breit.
In die Mitte der Leiste bohren Sie ein Loch, das so groß ist, dass es über den Flaschenhals passt (in unserem Beispiel 32 mm Durchmesser). Rechts und links daneben bohren Sie zwei Löcher, in die Sie die Stiele der Gläser einhängen können.
Stilvolle Wein-Präsentation beim Rendezvous
Der Durchmesser kann großzügig gemessen werden. Bei unseren Gläsern haben die Stiele 7 mm und die Bohrungen 12 mm Durchmesser. Der Abstand zwischen den Bohrungen ist abhängig von der Form der Flasche und der Gläser. Er sollte so groß sein, dass die Gläser frei hängen können und nicht ständig gegen die Flasche schlagen (im Beispiel waren es 170 mm).
Damit die Gläser besseren Halt finden, können Sie die Bohrungen an der Oberseite etwas ansenken. Nun sägen Sie noch zwei Schlitze in die Leiste, die zu den Bohrungen hinführen. Die Schlitze sollten etwas breiter sein als der Durchmesser der Glasstiele (im Beispiel 8 mm). Die Schlitze nicht mittig zu den Bohrungen platzieren, sondern eine Kante des Schlitzes am Radius der Bohrung ausrichten. Durch die versetzten Schlitze rutschen die Gläser später nicht von allein aus dem Weinbutler.
Smartphone-Ständer
Ein Smartphone ist ein teures, aber eher unpersönliches Geschenk. Durch einen selbst gebauten Ständer bekommt es einen persönlicheren Charme. Für den Smartphone-Ständer brauchen Sie zwei Brettchen mit ca. 10 bis 15 mm Stärke, sie können auch aus Sperrholz sein. Die Brettchen haben eine Breite von ca. 90 mm und eine Länge von ca. 120 und 200 mm. Die Maße können Sie gerne an die Größe des Smartphones anpassen und auch einen Ständer für Tablets können Sie auf diese Weise selbst bauen.
Persönliches Add-on für Hightech-Geschenke
Die Brettchen werden durch sog. »eingeschobene Zapfen« verbunden. Dazu zeichnen Sie am langen Brettchen zwei Schlitze in Materialstärke an, 30 mm von unten. Das kurze Brettchen bekommt eine 30 mm breite und 30 mm tiefe Aussparung an einer Stirnseite. Die Schlitze und Aussparungen werden zunächst eingesägt und dann ausgestemmt. Anschließend die Verbindung nachputzen und vor allem die Ecken sauber nachstechen, alles gut schleifen und ausprobieren, ob sich die Verbindung leicht, aber nicht zu locker zusammenstecken lässt.
Damit der Smartphone-Ständer besser steht und das Ladekabel mittig zum Telefon geführt werden kann, können Sie an der Unterkante des langen Brettchens noch eine kleine Aussparung, z. B. einen flachen Bogen ausschneiden. Den oberen Teil können Sie ebenfalls abrunden oder z. B. mit der Laubsäge individuell gestalten.
Gestaltungsmöglichkeiten
Je nachdem, wieviel Zeit Sie zur Verfügung haben, können Sie alle drei Geschenkideen weiter ausschmücken. Mit einer schönen Oberflächenbehandlung lassen sie sich sehr leicht aufwerten. Sie müssen dann allerdings noch die Zeit einplanen, die das Oberflächenmittel zum Trocknen benötigt. Wer schnitzen kann, macht aus den Kapselhebern sicherlich schnell kleine Kunstwerke. Soll es ein Präsent zum Jubiläum sein, können Sie auf dem Weinbutler und dem Smartphone-Ständer z. B. mit einem Brandmalgerät eine Widmung hinterlassen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Geschenkideen aus Restholz individuell zu gestalten – lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!
