Das Flechten mit Lederriemen ist leicht zu erlernen und Sie brauchen nur wenige Werkzeuge, um damit zu beginnen. Unser kleines Übungsstück können Sie zum Beispiel als Schlüsselanhänger oder auch als einzigartigen Möbelknopf verwenden. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie das Rundflechten mit vier Riemen funktioniert und Sie lernen einen einfachen und dekorativen Endknoten kennen.
Werkzeug und Material
Zum Rundflechten brauchen Sie eine Möglichkeit, um das Werkstück am Arbeitstisch zu befestigen. Sehr praktisch ist ein Kugelkopf-Schraubstock. Im einfachsten Fall reicht auch ein Schraubhaken, den sie in die Tischkante schrauben. Zum Abschneiden der Riemen können Sie ein Cutter-Messer oder eine kleine Schere (z. B. Nagelschere) verwenden. Für das Knoten benötigen Sie außerdem eine Riemenahle.
Geeignete Lederriemen können Sie fertig geschnitten kaufen, zum Beispiel als Hirschlederriemen, Känguru Flechtbänder oder Rindslederriemen. Wenn Sie die Riemen gerne selbst schneiden möchten, gelingt dies mit einem Endlos-Riemenschneider einfach und schnell.
Für unser Übungsstück benötigen Sie noch einen Schlüsselring. Auch wenn Sie das Resultat als Möbelknopf verwenden, dient der Schlüsselring als Auszugssicherung, dafür reicht ein kleiner Ring aus.
Vorbereiten der Lederriemen
Legen Sie zwei ca. 60 cm lange Lederriemen bereit. Schneiden Sie alle Enden spitz zu, damit Sie sie beim Knoten leichter durchfädeln können. Noch besser gelingt das Einfädeln, wenn Sie die Enden mit einem Tropfen Weißleim einreiben, trocknen lassen und so etwas versteifen. Bevor Sie das Flechten beginnen, reiben Sie die Riemen gut mit Sattelseife ein. Das macht sie geschmeidig, so dass sie beim Flechten und Knoten besser gleiten.
Vierfach rundflechten
Fädeln Sie die beiden Riemen durch den eingespannten Schlüsselring und bringen Sie die Enden auf gleiche Länge. Achten Sie darauf, dass die Hautseite (die glatte Seite) der Riemen außen ist und überkreuzen Sie die beiden Riemen wie im Bild gezeigt.
Ziehen Sie die Riemen straff an und legen Sie den äußersten rechten von unten zwischen die beiden linken Riemen.
Legen Sie ihn nun über den inneren der beiden linken Riemen, so dass auch bei ihm die Hautseite nach oben kommt und er wieder nach rechts zeigt. Für das Rundflechten gilt: das, was von rechts kommt, geht auch wieder nach rechts und was von links kommt, geht wieder nach links.
Genau so verfahren Sie nun mit dem äußeren linken Riemen: zuerst von unten zwischen die beiden rechten und dann über den inneren der beiden Riemen zurück in die linke Hand legen.
Von nun an geht es mit dem jeweils obersten Riemen weiter. Jetzt also dem äußersten rechten Riemen. Ziehen Sie den Riemen gut an. Er wird nun von hinten um den »Zopf«, zwischen den beiden linken Riemen hindurch gelegt, dann über den inneren linken, und zwar so, dass wieder die Hautseite nach außen zeigt.
Jetzt kommt der ganz Linke dran. Anziehen, hinten um alles herum, zwischen den beiden rechten durch und über den untersten Rechten, wieder in die linke Hand.
Flechten Sie so weiter, bis der Zopf ca. 4 cm lang ist.
Endknoten aus vier Strängen
Sie können den Schlüsselring jetzt aus der Halterung entfernen. Halten Sie das Geflecht so, dass die freien Enden nach oben zeigen und ordnen Sie die Riemen so, dass in etwa das nebenstehende Bild entsteht.
Der nun folgende Knoten wird im Uhrzeigersinn geknotet. Beginnen Sie mit einem sogenannten Kronenknoten. Dazu wird der erste Riemen über den zweiten gelegt, der zweite über den dritten (und den ersten), der dritte über den vierten (und den zweiten) und der vierte Riemen wird durch die Schlinge des ersten gezogen. Ziehen Sie den Knoten gut fest.
In der nächsten Runde machen wir den gleichen Knoten, nur auf dem Kopf stehend (der Knoten, nicht Sie!). Der erste Riemen geht unter dem zweiten hindurch, der zweite unter dem dritten und so weiter und schließlich der vierte durch die Schlinge des ersten. Ziehen Sie den Knoten wieder gut fest.
Es folgt ein zweiter Kronenknoten, wieder wie im ersten Knotenschritt beschrieben.
Ab jetzt brauchen Sie die Flechtahle zur Hilfe. Der erste Riemen wird nun unter dem darunterliegenden Riemen und dem nächsten freien Riemen hindurchgeführt (Die Ahle zeigt im zweiten Bild auf den durchgezogenen Riemen).
Der nächste Riemen zur Linken (von oben gesehen, weiterhin im Uhrzeigersinn) wird ebenso durch den darunterliegenden Riemen und den nächsten freien Riemen gezogen. Bis zum Schluss der letzte freie Riemen unter dem darunterliegenden und den jetzt allerdings schon festgezogenen ersten hindurch gezogen wird.
So sieht der Knoten nach dem Festziehen von unten und oben aus.
Die freien Enden werden nun durch den ganzen Knoten nach unten geführt. Stechen Sie dazu im jeweils anliegenden „V“ ein.
Sind alle freien Enden nach unten durchgeführt und festgezogen, sieht der Knoten so aus. Sie können nun die freien Enden abschneiden und erhalten einen relativ flachen Endknoten mit umlaufendem Zopfmuster.
Eine weitere Möglichkeit ist, die freien Enden wieder durch den Knoten hindurch nach oben zu führen. Führen Sie dazu das erste freie Ende über den rechts daneben liegenden Riemen. Stechen Sie mit der Ahle durch den ganzen Knoten hindurch mittig durch den ersten Kronenknoten.
Der Knoten, wenn alle Enden durchgeführt sind.
Der Knoten ist fertig geformt, die Enden abgeschnitten und zusätzlich längs halbiert.
Soll der Knoten zwar den zusätzlichen Bund, aber keine Fransen haben, können Sie die Enden ganz knapp am Knoten abschneiden und ins mittlere Kreuz des Knotens zurückstecken, nachdem alle Enden durch die Mitte durch- und angezogen wurden.