Hinweis: Dies ist eine kurze Zusammenfassung aus unserem Onlinekurs Massivholz abrichten, fügen und formatieren (Nr. KU700o) mit Peter Lanz. Im Onlinekurs gehen wir auf die hier zusammengefassten Arbeitsschritte genauer ein. Zudem wird im Kurs auch das Richten von Massivholz mit Handwerkzeugen ausführlich erklärt.
Arbeitssicherheit
Beim maschinellen Richten von Holz kommen zwei Maschinen zum Einsatz, die ausschließlich dafür verwendet werden: Abrichthobelmaschine und Dickenhobelmaschine. Die Abrichthobelmaschine gehört zu den Maschinen in der Schreinerwerkstatt, mit dem größten Gefahrenpotential. Ihre Messerwelle rotiert mit mehreren Tausend Umdrehungen pro Minute, die Schneiden sind rasiermesserscharf. Machen Sie sich vorab mit Ihrer Maschine vertraut, studieren Sie ihre Betriebsanleitung und vor allem, benutzen Sie die mitgelieferten Sicherheitseinrichtungen! Die Dickenhobelmaschine ist mit weniger Gefahren behaftet, da die Messerwelle während der Arbeitsgänge im Maschinengehäuse verdeckt ist. Dennoch sollten Sie sich auch mit dieser Maschine vorab vertraut machen. Tragen Sie beim Arbeiten an den Hobelmaschinen persönliche Schutzausrüstung wie Gehörschutz und Schutzbrille und sorgen Sie für eine gute Absaugung von Staub und Spänen.
Abrichten einer Fläche
Beim maschinellen Abrichten wird das Werkstück mit der hohlen Seite nach unten über den Abrichthobel geschoben. Dabei ist folgendes zu beachten:
Als erstes wird die Spanabnahme eingestellt. Sie sollte mindestens 0,5 mm betragen. Bei einer geringeren Abnahmestärke schneiden die Messer nicht sauber und sie werden schneller stumpf. Anfangs sollten Sie nicht zu viel abnehmen, maximal 1,5 mm. Je dicker die Spanabnahme ist, umso größer ist der Widerstand, der auf das Werkstück wirkt. Erst wenn Sie die wirkenden Kräfte einschätzen können, sollte Sie sich an größere Spandicken heranwagen. Das Holz liegt mit der hohlen Seite nach unten auf dem Zuführtisch und wird unter der passend eingestellten Messerwellenabdeckung hindurch geschoben. Die Hände liegen dabei oben auf dem Werkstück auf und die Finger sind geschlossen. Wenn das Werkstück so weit durchgeschoben ist, dass vor der Messerwellenabdeckung genügend Platz für eine Hand ist, wandert die vordere Hand (meist die linke) über die Messerwellenabdeckung auf den vorderen Teil des Holzes, welcher nun auf dem Abnahmetisch aufliegt. Diese Hand zieht das Werkstück über die Messerwelle, bis auch die zweite Hand genug Platz hat. Ab jetzt wird das Werkstück nur noch gezogen. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis eine durchgängige gehobelte Fläche entstanden ist.
Das Abrichten und Fügen einer Kante erfolgt an der Shinko AH200
Fügen einer Kante
Nachdem eine Fläche abgerichtet ist, wird eine Kante zu dieser rechtwinklig gefügt. Stellen Sie die Messerwellenabdeckung so ein, dass nur der Bereich unmittelbar vor dem Fügeanschlag in Materialstärke offen liegt. Die zuvor abgerichtete Fläche wird beim Fügen gegen den Fügeanschlag gedrückt und die Kante so lange über die Messerwelle geführt, bis eine durchgängig ausgehobelte Kante entstanden ist. Vor allem bei schmalen Teilen sollten Sie vermeiden, die Hände im Bereich der Messerwelle am Werkstück zu lassen. Die Vorgehensweise ist wie bei dem Abrichten der Fläche. Sie schieben das Holz über die Messerwelle, bis genügend Material auf dem Abnahmetisch liegt und die vordere Hand nach vorne wechseln kann. Dann wird nur noch gezogen. Überprüfen Sie das Ergebnis mit einem Schreinerwinkel. Die Kante zwischen der abgerichteten Fläche und der gefügten Längskante wird mit einem Winkelzeichen versehen und gilt fortan als Bezugskante.
Auf Breite hobeln
Nun kann die gegenüberliegende Kante parallel zur Bezugskante gehobelt werden. Bei der maschinellen Bearbeitung kann das Hobeln auf Breit vorgezogen werden, um die noch vorhandene Werkstückdicke als Auflagefläche zu nutzen. Die Bezugskante liegt jetzt auf dem Maschinentisch auf. Nehmen Sie nicht zu viel Material auf einmal ab. Hobeln Sie die Werkstücke schrittweise auf die gewünschte Breite. Die maximale Materialabnahme (bei der Shinko DH330 sind bis zu 3 mm möglich) ist eine hohe Belastung für jede Maschine.
Beim Aushobeln auf Breite und Dicke zeigt die Shinko® DH330 ihre Stärken
Auf Dicke hobeln
Zum Aushobeln der Dicke stellen Sie den Dickenhobel auf das Maß der dicksten Stelle ihres Werkstücks minus mindestens einem halben Millimeter ein. Weniger sollten Sie pro Hobeldurchgang nicht abnehmen. Das Hobelergebnis wird sonst schlechter und die Hobelmesser werden schneller stumpf. Legen Sie das Werkstück mit der abgerichteten Bezugsfläche auf den Maschinentisch. Hobeln Sie schrittweise so lange Material ab, bis die obenliegende Fläche durchgängig sauber ausgehobelt ist. Achten Sie darauf mit der Faser zu hobeln. Sollte es beim Aushobeln zu Ausrissen kommen, drehen Sie das Werkstück um und schieben es mit dem anderen Ende voraus durch den Hobel. Bis zum Erreichen der gewünschten Dicke wird das Werkstück zwischen jedem Durchgang umgedreht, und zwar nicht seitlich gedreht, sondern überkopf gewendet. So stellen Sie sicher, dass auch auf der anderen Seite mit der Faser gehobelt wird.
Shinko® Hobelmaschinen
Exklusiv bei DICTUM: Bei den Shinko® Abrichthobelmaschinen AH150 und AH200 können Sie zwischen Maschinentischen aus Aluminiumguss oder Gusseisen wählen.
Alle Shinko Hobelmaschinen besitzen eine präzisionsgefräste Hobelwelle mit spiralförmig angeordneten Wendeplattenmessern. Durch diese Anordnung der Messer entsteht beim Hobeln eine seidenmatte Oberfläche, ohne die für viele Hobelmaschinen typischen Hobelschläge. Die kurzen Wendeplattenmesser haben zudem den Vorteil, dass sie beim Hobeln weniger Widerstand als ein durchgehendes, langes Hobelmesser haben. Durch den geringeren Kraftaufwand reduziert sich der Stromverbrauch und der Geräuschpegel ist deutlich niedriger als bei vergleichbaren Maschinen mit konventionellen Hobelmessern. Es entstehen kurze Späne, die sich leichter absaugen lassen. Und sollte einmal ein Wendeplattenmesser beschädigt werden, kann dieses einfach gedreht oder ausgetauscht werden.