Die richtige Rasenpflege
 

Ein schöner Rasen ist die Visitenkarten eines jeden Gartens. Gärtner wissen allerdings, dass ein schöner Rasen nicht Gott-gegeben ist, sondern richtig viel Arbeit macht. Vor allem im Frühjahr und Sommer müssen die Gärtner ran, um das saftige Grün des Rasens zu pflegen und zu erhalten.

Rasen vertikutieren: warum, wann und wie oft?

Über das Jahr sammeln sich viele organische Materialien auf der Rasenfläche: Blätter, abgeschnittener Rasen oder Unkraut. Diese Materialien verrotten nur schlecht oder sehr langsam auf der Grünfläche und schnell entsteht ein dichter Rasenfilz aus Moos und Unkraut. Wasser kann nicht mehr so gut im Boden versickern und der Rasen wird dadurch recht anfällig bei Trockenheit.

Darum ist es wichtig, den Rasen einmal im Jahr von diesem Filz zu befreien, damit das Gras wieder Luft bekommt, atmen kann und dicht nachwächst. Das Vertikutieren des Rasens findet im Frühjahr statt. Was passiert nun beim Vertikutieren? Der Vertikutierrechen durchschneidet die Rasenoberfläche. Dadurch werden Moos und Filz vom Boden gelöst und können vom Rasen entfernt werden.

Wie den Rasen Schritt-für-Schritt vertikutieren?

  1. Mit einem Vertikutierrechen die gesamte Rasenfläche durchschneiden. Der Rechen hat dafür scharfe Messer statt Zinken wie ein herkömmlicher Gartenrechen.
  2. Anschließend wird das gelöste Material, der Rasenfilz, entfernt. Mit einem Gartenrechen, Laubrechen und Laubgreifer lässt es sich gut aufsammeln. Ein rückendschonender Geheimtipp: Mit dem Rasenmäher drüberfahren und den groben Filz im Fangkorb sammeln.
Rasen vertikutieren
  1. Nach dem Vertikutieren wird nachgesät, um Rasenlücken wieder aufzufüllen. Um das Wachstum zu fördern, hilft es den Rasen im Anschluss zu düngen.
  2. Ist das nachgewachsene Gras etwa sieben Zentimeter hoch, ist mähen angesagt.

Keine Angst vor dem Vertikutieren – der Rasen sieht danach durchaus wild, zerrupft und lückenhaft aus, allerdings wächst er wenige Wochen später umso schöner und dichter nach. Das Vertikutieren ist ein wichtiger Baustein zur Rasenpflege. Gärtner brauchen keine Angst haben, die Grasnarbe damit zu zerstören.

Wie wird der Rasenlüfter richtig eingesetzt?

Rasenlüfter und Vertikutierer werden oft auf eine Stufe gestellt, sind allerdings recht unterschiedliche Gartengeräte zur Pflege. Der Rasenlüfter, der mit seinen langen Stacheln dafür sorgt, dass die ungeliebte Vermoosung der Rasenfläche gar nicht erst passiert, wird mehrmals im Jahr aus dem Gartenschuppen geholt. Gärtner können ruhig vier bis fünf Mal pro Mähsaison den heimischen Rasen belüften und so zur optimalen Pflege beitragen.

Mit einem Rasenlüfter wird der stark verdichtete Boden gelockert, sodass die Wurzel und die Grasnarbe Luft bekommen und wieder mit Nährstoffen versorgt werden können. Filz und Moos wird damit schon im Anfangsstadium der Garaus gemacht.

Bilden sich nach einem Regenschauer Pfützen auf der Rasenfläche, ist das ein unverkennbares Zeichen, zum Rasenlüfter zu greifen. Denn genau hier ist der Boden schon zu kompakt – die Wurzen werden nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen versorgt und die Bemoosung ist auf dem Vormarsch. Nach dem Rasenlüften ist übrigens auch ein guter Zeitpunkt, das Grün zu düngen.

Rasenbelüfter
 

Die perfekte Rasen-Bewässerung für den Sommer

Kaum ist es drei Tage richtig heiß, bilden sich schon die ersten braunen Stellen auf dem sonst so ebenmäßigen Rasen. Bewässern ist ein Thema, an dem kein Gärtner vorbeikommt. Gräser wurzeln nicht sehr tief – nur etwa 15 Zentimeter. Das heißt, dass sie mit ihren Wurzeln in heißen Sommern nicht in tiefere Erdschichten vordringen, wo die Erde noch feucht ist. Das ist auch der Grund, weswegen der Rasen als Erstes dürr wird, wenn die Fläche nicht regelmäßig mit Wasser versorgt wird und große Trockenheit herrscht.

Die Bewässerung erfolgt am besten in den frühen Morgenstunden. Dann, wenn die Verdunstungsgefahr durch Sonnenstrahlung am niedrigsten ist. Das ausgebrachte Wasser muss die Chance haben, bis zu den Wurzeln der Gräser vorzudringen und nicht bereits an der Oberfläche zu verdunsten. Am einfachsten macht es sich der Gärtner mit einer automatischen Bewässerung: Dafür wird ein stabiler Regnerfuß samt Regneraufsatz in der Mitte des Rasens platziert und mittels Zeitschaltuhr aktiviert. Der Wasserschlauch kann dabei ganz Retro mit einem Schlauchabweiser durch den Garten gelegt werden.

Aber auch mit der Gießkanne kann der Rasen mit Wasser versorgt werden. Wichtig ist nur, dass das Bewässern regelmäßig passiert, um den Boden mit ausreichender Feuchtigkeit zu versorgen.

Regneraufsatz
 

Wie viel und wie oft wird der Rasen bewässert?

Wie bei allen Pflanzen im Garten gilt auch beim Rasen: Lieber weniger oft, dafür umso intensiver gießen. Experten empfehlen einmal pro Woche rund 20 Liter pro Quadratmeter auszubringen. Nachdem die Grasnarbe Wasser nicht so gut speichern kann, kommt bei starker Hitze der Rasensprenger auch öfter zum Einsatz.

Um zu überprüfen, wie gut die Wurzeln noch mit Wasser versorgt sind, reicht es einen Finger in die Erde zu stecken. Ist der Boden bereits nach wenigen Zentimetern trocken und staubig, herrscht Trockenheit, die der Rasen nicht kompensieren kann. Noch anfälliger für Trockenheit ist übrigens Rollrasen. Hier müssen Gärtner unbedingt die Empfehlungen des Herstellers beachten, damit der Rollrasen gut anwächst im eigenen Garten.