Nach dem Schärfen möchten viele gerne wissen, ob sich der Aufwand gelohnt hat und ob die Messerklingen oder die Werkzeugschneiden wieder »richtig scharf« sind. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Schärfe zu demonstrieren. Die meisten Schärfetests lassen jedoch nur einen subjektiven Vergleich zwischen scharf und stumpf zu. Mit den Schärfetestern von Edge-on-up können Sie Schärfe objektiv messen.
Fragwürdige »Schärfetests«
Nur eine Schneide ohne Ausbrüche schneidet die Papierkante in einem Zug
Nur scharfe Messer finden in der gebogene Papierfläche einen Ansatzpunkt
Nach dem Schärfen prüfen viele das Ergebnis des Schärfvorgangs mit unterschiedlichen Methoden. In unserem Video können Sie sich die folgenden Methoden anschauen:
- Haare rasieren
Das Abrasieren von Haaren auf dem Unterarm oder Handrücken ist nicht sehr aussagekräftig. Selbst mit einer nur mäßig auspolierten Schneide lassen sich Haare leicht entfernen bzw. abschaben. Da Messer oft in der Küche benutzt und geschärft werden, sollten Sie zudem bedenken, ob Sie wirklich »Haare in der Suppe« haben möchten. - Papier schneiden
Diese Methode ist sehr umstritten. Zum einen ist sie vom verwendeten Papier abhängig, zum anderen macht das Schneiden von Papier die gerade geschärfte Schneide schnell wieder stumpf. Jedoch lassen sich durch einen langsam gezogenen, an der Papierkante angesetzten Schnitt mit der gesamten Schneidenlänge auch kleinste Ausbrücke in der Schneidkante noch gut feststellen. Ein scharfes Messer schneidet auch in die Fläche eines leicht gebogenen Papierblatts. Ein eindrucksvoller Schärfebeweis ist es, wenn Sie ein Blatt Papier in der Mitte knicken, damit Sie es aufstellen können, und es anschließend mit einem beherzten Schnitt in zwei Hälften zerteilen können.
Testen im richtigen Medium
An der glatten Tomatenhaut rutschen stumpfe Messer ab
An den kurzen Fasern des Hirnholzes lässt sich Schärfe gut erkennen
Am besten testen Sie Schärfe mit dem Medium, für das die Schneiden gedacht sind. Prüfen Sie beispielsweise Küchenmesser durch Schnitte in Gemüse und testen Sie Werkzeugschneiden an Holz.
- Tomatentest für Kochmesser
Es gibt zwei Testmethoden, die Sie mit Tomaten ausführen können. Bei der ersten setzen Sie das Messer seitlich an der glatten Tomatenhaut an und ziehen es ohne Druck zu sich. Mit einer scharfen Schneide schneiden Sie eine dünne Scheibe von der Tomate ab. Eine stumpfe Klinge wird entweder direkt abrutschen oder nur einen kurzen Schnitt in die Tomate machen. Für den zweiten Tomatentest schneiden Sie den oberen Stielansatz ab und legen die Tomate mit der Schnittfläche auf ein Schneidbrett. Mit einer scharfen Klinge können Sie jetzt waagerechte Schnitte durch die Tomate machen. Ein stumpfes Messer wird die Tomate nur über das Brett schieben. - Feine Späne in Hirnholz bei Stemm- und Hobeleisen
Eine gute Möglichkeit, die Schärfe von Stemmeisen oder Hobeleisen zu testen, bietet die glatte Hirnholzkante eines Bretts. Wenn Sie mit Ihrem Werkzeug dünne und vor allem glatte Späne vom Hirnholz abnehmen können, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass die Schneide scharf ist. Die Schnittfläche sollte glatt und glänzend sein. Sind noch Ausbrüche in der Schneidkante vorhanden, hinterlassen diese im Hirnholz gut sichtbare Streifen.
Alle bis jetzt genannte Methoden liefern kein objektives Messergebnis. Mit ihnen können Sie zwar feststellen, ob eine Schneide scharf oder stumpf ist, Sie können aber keine Aussage darüber treffen, wie scharf eine Klinge wirklich ist oder die Schärfe unterschiedlicher Messer miteinander vergleichen.
Objektive Schärfetests
Doch wie kann ich Schärfe objektiv testen? Wie lässt sich Schärfe messen?
Diese Fragen hat sich auch Mike Brubacher, Entwickler und Eigentümer von Edge-On-Up gestellt. Herausgekommen ist eine Messmethode, mit der Schärfe wissenschaftlich messbar ist. Das Grundprinzip der Edge-On-Up Schärfetester ist schnell erklärt:
In eine Halterung wird ein genormtes Testmedium, ein dünner synthetischer Draht, eingespannt. Die Halterung wird auf eine Präzisionswaage gestellt, die den Druck misst, der zum Durchdrücken des Messdrahts benötigt wird. Gemessen wird der Druck in Gramm. Mit dem Ergebnis kann anhand der »BESS C-Skala« die Schärfe objektiv bewertet werden. Durch die Vereinheitlichung des Testmediums und des Messverfahrens ermöglichen die Edge-On-Up Schärfetester eine benutzerfreundliche und wiederholgenaue Methode zur Bestimmung der Schärfe.
Mit dem Schärfetester lässt sich Schärfe messen und vergleichen
Die BESS-Skala
Der ermittelte BESS-Wert ist das maximale Gewicht in Gramm, das zum Durchtrennen des Testdrahts benötigt wurde. Eine scharfe Schneide braucht weniger Druck, um den Draht zu durchtrennen, als eine stumpfe. Je höher also der BESS-Wert ist, umso stumpfer ist die Klinge bzw. je niedriger er ist, umso schärfer ist sie. Da es sich um numerische Werte handelt, können die Werte miteinander verglichen werden. Beispielsweise benötigt ein frisch geschärftes, doppelseitig geschliffenes Rasiermesser nur ca. 50 BESS zum Zerteilen des Drahts. Die Schärfe eines frisch geschärften Küchenmessers liegt zwischen ca. 220 bis 380 BESS. Ab einem Wert von 400 BESS sollten die meisten Messer und Werkzeuge nachgeschärft werden, es sei denn, es handelt sich um ein Buttermesser, das einen BESS-Wert von 2000 haben darf.